Filter House Untergenre

Filter House ist eine untergeordnete Stilrichtung der House-Musik, die durch den automatisierten Einsatz von Filtern gekennzeichnet ist. Oft werden Tiefpassfilter verwendet, was bedeutet, dass der Klang zunächst dumpf klingt und nach und nach auch die höheren Frequenzen betont werden. Dies erreicht man entweder durch den Einsatz von Vocals oder durch einen Masterbereich, der sich auf die gesamte Klangcharakteristik eines Songs auswirkt. Fast alle aktuellen Dance- bzw. Houseproduktionen zeichnen sich durch diese Filtertechniken aus.

Der Trick besteht häufig auch darin, den Klang durch spezielle Effekte wie Phaser, Flanger, Chorus oder einen geschickt eingesetzten Delay aufzufüllen. Sehr gerne werden auch Kompressoren oder Limiter mit einer Sidechain-Funktion verwendet, um die maximale Dynamik aus den verwendeten Loops zu gewinnen. Besonders beliebt sind hierbei Geräte mit einem Vintage-Charakter. Stereo-Imager sorgen zusätzlich für eine effektreichere Wirkung.

Eine weitere Besonderheit des Filter House ist das Ausreizen der Frequenzen. Da man in den tiefen Bereichen bereits durch Sidechain einen druckvollen Klang erzeugt hat, kann man nun auch in den höheren Frequenzen mehr Dynamik vermitteln. Diese spezielle Filtertechnik ermöglicht es, Obertöne zu verstärken oder sogar neue hinzuzufügen. So kann beispielsweise bei einem akkordartigen Flächenklang ein kristalliner Klang erzeugt werden. Durch akustische Instrumente wie eine Gitarre glitzern einzelne Töne je nach Dynamik, Anschlag und Tonhöhe stärker hervor. Zur Verstärkung der hohen Klanganteile wird oft digitales Rauschen mit einem Hochpassfilter versehen und der Musik beigemischt. Ebenso wird gerne das Knistern einer Schallplatte hinzugefügt, ähnlich wie im Minimal House oder Nu Jazz, um auch die hochfrequenten Bereiche zu verstärken.

Ein weiteres typisches Merkmal von Filter House ist die Verwendung von aufgenommenen Geräuschkulissen. Diese bestehen oft aus normalem Sprechen oder Flüstern, meist von einer Frau, oder aus einer halligen großen Metro mit vielen Umgebungsgeräuschen. Aus dieser Kulisse wird dann ein geeigneter Sample geschnitten, der als leiser Loop in die Melodie integriert wird, sodass gerade noch die Nuancen im Zusammenklang zu hören sind.